Einführung des neuen interdisziplinären Doktoratsprogramms "Organisation und Kultur" / "Organization Studies and Cultural Theory", Universität St. Gallen, ab Herbstsemester 2007

Einführung des neuen interdisziplinären Doktoratsprogramms "Organisation und Kultur" / "Organization Studies and Cultural Theory", Universität St. Gallen, ab Herbstsemester 2007

Veranstalter
Universität St. Gallen Betriebswirtschaftliche Abteilung (BWA) und Kulturwissenschaftliche Abteilung
Veranstaltungsort
Universität St. Gallen, Schweiz
Ort
St. Gallen
Land
Switzerland
Vom - Bis
01.03.2007 -
Website
Von
Michael Kempe

Das Doktoratsprogramm "Organisation und Kultur" (DOK) bildet einen interdisziplinär und international ausgerichteten Lehrgang an der Universität St. Gallen (HSG). Viele heute anstehende Problemstellungen haben kulturelle Ursachen, d.h. sie sind nur aus einem Verständnis der Konstitutionsprozesse von geschichtlich gewachsenen und sozial eingebetteten Lebens-, Sprach- und Institutionalisierungsformen her begreifbar. Nur wenn die kulturellen Fundamente und Prämissen einer Gesellschaft oder einer Organisation ernst genommen werden, kann es gelingen, wirkungsvoll mit den zentralen Herausforderungen dieser Lebens- und Arbeitskontexte in Gegenwart und Zukunft umzugehen. Der Eckpfeiler des Doktoratsprogramms besteht in einer systematischen Nutzung sozial- und kulturwissenschaftlicher Theorien zur Reflexion und Deutung gesellschaftlicher und organisationaler Herausforderungen und zur Entwicklung attraktiver Zukunftsoptionen.

Ziel des Programms ist es, ein differenziertes Verständnis für das Verhältnis zwischen Gesellschaft und Kultur auf der einen Seite, und Organisationen und Institutionen als wichtige Subsysteme von Gesellschaft und Kultur auf der anderen Seite zu wecken und zu vertiefen. Das Programm richtet sich an Doktorandinnen und Doktoranden,
- die sich eine solide Grundausbildung in der Managementlehre angeeignet haben und komplexe organisationale Herausforderungen gezielt aus dem Blickwinkel anspruchsvoller sozial- und kulturwissenschaftlicher Theorien bearbeiten möchten;
- oder die über eine solide Grundausbildung in einer sozial- oder kulturwissenschaftlichen Disziplin verfügen und ihre Qualifikation an der Schnittstelle zu Wirtschaft und Gesellschaft interdisziplinär weiterentwickeln möchten;
- oder die über eine solide Grundausbildung in Wirtschafts-, Rechts- oder Staatswissenschaften verfügen und ihre Qualifikation durch die Einbeziehung kulturwissenschaftlicher Aspekte interdisziplinär weiterentwickeln möchten.

Das Doktoratsprogramm eröffnet sowohl praxisorientierte als auch wissenschaftlich orientierte Karrierechancen:

Praxis-Karriere: Dieses Programm bietet eine breite, interdisziplinär ausgerichtete Ausbildung in integriertem Management. Es erhöht ganz besonders die Karrierechancen solcher Absolventinnen und Absolventen, die später in Arbeitskontexten mit anspruchsvollen kulturellen Voraussetzungen tätig sind und sich mit komplexen, fach- und professionsübergreifenden Managementherausforderungen auseinandersetzen müssen, z.B. im Kontext der Strategie-, Organisations-, Führungs- und Personalentwicklung, des Kommunikationsmanagements oder der Globalisierung von Tätigkeitsfeldern. Dazu gehören insbesondere Arbeitskontexte in anderen geographischen Kulturräumen (Transnational Management), aber auch in Not-for-Profit-Organizations, Public Organizations, HealthCare Organizations, Social Ventures, NGO’s usw. Ferner öffnet das Programm Karriereoptionen für diverse Berufsfelder im Sozial- und Kulturbereich, etwa in Institutionen der Sozialarbeit, der Migrationsforschung, in Museen, Kultur-, Veranstaltungsmanagements usw. Die besondere Attraktivität des Programms liegt darin, Management-Kompetenzen mit sozial- und kulturwissenschaftlich begründeten Kompetenzen zu verbinden.

Wissenschaftliche Karriere: Für Doktorandinnen und Doktoranden mit einer wirtschafts- oder staatswissenschaftlichen Grundausbildung bietet dieses Programm eine systematische Auseinandersetzung mit grundlegenden sozial- und kulturwissenschaftlichen Theorien. Dabei wird systematisch deren Potential zur Bearbeitung von Fragestellungen aus der Managementlehre ausgelotet. Besonderes Gewicht wird deshalb auf eine sorgfältige Ausbildung im Bereich qualitativer, kontextsensitiver, feldnaher Forschungsmethoden gelegt. Forschung wird dabei selbst als kulturelle Praxis verstanden, in der epistemologische, konzeptionelle und methodologische Fragestellungen als untrennbare Einheit zu betrachten sind. Speziell für Doktorandinnen und Doktoranden mit sozial- und kulturwissenschaftlicher Grundausbildung bietet das Programm die Möglichkeit, wirtschaftswissenschaftliche Perspektiven stärker in kulturtheoretische Fragestellungen einzubinden.

Entsprechend der transnationalen Ausrichtung bildet das Programm ein Netzwerk internationaler Partnerschaften aus. Zu den internationalen Partnern gehört bisher das Excellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz. Weitere Kooperationen sind im Aufbau.

Das Programm steht Bewerberinnen und Bewerbern der Universität St. Gallen und anderer Universitäten offen. Die Programmsprache ist deutsch und englisch. Das Doktoratsstudium umfasst in der Regel eine viersemestrige Kursphase, die mit einer Vorstudie abgeschlossen wird. Die darauf folgende Dissertationsphase dauert maximal sechs Semester. Zulassungsvoraussetzungen, Themenwahl der Kurse und Wahl des Dissertationsthemas erfolgen in Absprache mit dem betreuenden Dozierenden (Referentin/Referent) der Universität St. Gallen. Bei Interesse ist die Kontaktaufnahme zu einem der unten aufgeführten Dozierenden der erste Schritt. Das Programm beginnt zum Herbstsemester 2007. Die Anmeldefrist zur Einschreibung beginnt am 1. März 2007.

Als Referentin bzw. Referent stehen folgende Dozierenden zur Verfügung:
Prof. Dr. Thomas Eberle, Soziologie, Kontakt: Thomas.Eberle@unisg.ch; Prof. Dr. Dieter Euler, Educational Management, Kontakt: Dieter.Euler@unisg.ch; Dr. Simon Grand, Entrepreneurship, Innovation und Strategie, Kontakt: Simond.Grand@unisg.ch; Prof. Dr. Vincent Kaufmann, Französische Sprache und Literatur, Kontakt: Vincent.Kaufmann@unisg.ch; Prof. Dr. Ulrike Landfester, Deutsche Sprache und Literatur, Kontakt: Ulrike.Landfester@unisg.ch; Prof. Dr. Miriam Meckel, Kommunikationsmanagement, Kontakt: Miriam.Meckel@unisg.ch; Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm, Integriertes Management, Kontakt: Johannes.Rueegg@unisg.ch; Prof. Dr. Kuno Schedler, Betriebswirtschaftslehre mit besonderer Berücksichtigung des Public Management, Kontakt: Kuno.Schedler@unisg.ch; Prof. Dr. Chris Steyaert, Organisationspsychologie, Kontakt: Chris.Steyaert@unisg.ch; Prof. Dr. Yvette Sanchez, Spanische Sprache und Literatur, Kontakt: Yvette.Sanchez@unisg.ch; Prof. Dr. Ulrich Schmid, Kultur- und Sozialgeschichte Russlands, Kontakt: Ulrich.Schmid@unisg.ch; Prof. Dr. Franz Schultheis, Soziologie, Kontakt: Franz.Schultheis@socio.unige.ch; Prof. Dr. Rolf Peter Sieferle, Allgemeine Geschichte, Kontakt: Rolf.Sieferle@unisg.ch; Prof. Dr. Dieter Thomä, Philosophie, Kontakt: Dieter.Thomae@unisg.ch; Prof. Dr. Peter Ulrich, Wirtschaftsethik, Kontakt: Peter.Ulrich@unisg.ch

Auskünfte erteilt:
Dr. Michael Kempe
Kulturwissenschaftliche Abteilung
Gatterstr. 1
CH-9010 St. Gallen
Tel.: +41/ (0)71-224-2563
Fax: +41/ (0)71-224-2669
E-Mail: Michael.Kempe@unisg.ch

Programm

Kontakt

Dr. Michael Kempe

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